(c) H.-G. Gräbe, 08/2005 Quelle: http://www.hg-graebe.de/Texte/Kommentare/ND/05-08-29.txt ================================================================ Zu "Eigentum in linker Alltagspolitik" (ND vom 27.8.) Nun auch Frau Luft! Nach Hickel (ND, 7.6.) und Nick (Disput 6/2005) eine weitere Vordenkerin der Linken, die beim Thema "öffentliches Eigentum" dem unter der Überschrift "Immaterialgüter" verborgenen Angriff auf den freizügigen Zugang zu den Wissensressourcen der Gesellschaft keine halbe Zeile widmet. Dabei handelt es sich doch hier - am Beginn der Wissensgesellschaft - um eines der zentralen Felder der Auseinandersetzung um Möglichkeiten der Zukunftsgestaltung. Noch dazu um ein Gebiet, auf dem sich engagierte Bürger bis weit hinein in das strategisch denkende Establishment dem Ansinnen eines "neoliberalen Mainstreams" entgegen stemmen. Und nicht ohne Erfolg, wie die aktuelle politische Auseinandersetzung um "computerimplementierte Erfindungen" auf EU-Ebene gezeigt hat. Kurz, eines der zentralen Gebiete der Eigentumsthematik, in dem (1) weite Kreise der etablierten Wissenschaft inzwischen aufgewacht sind und nicht nur Position beziehen (http://www.urheberrechtsbuendnis.de), sondern dezidiert die eigenen "Macht"-Positionen in ihrem Sinne nutzen (http://www.iuk-initiative.org, http://www.tu-dresden.de/infoinfra/thesen.htm, http://www.epublications.de usw. usw.) (2) strategisch denkende Linke sich längst positioniert haben (http://www.oekonux.de, http://emoglen.law.columbia.edu/publications/dcm.html) (3) gesellschaftliche Kräfte auch bei der Linkspartei nach Partnern in diesem Ringen suchen (siehe die Liste der Referenten der Chemnitzer Konferenz http://www.hg-graebe.de/Texte/RLKonf-2005.html) (4) die Linkspartei samt einer Reihe ihrer programmatischen Köpfe noch immer nicht angekommen sind (siehe etwa das aktuell beschlossene Wahlprogramm, in das entsprechende Anregungen von mir keinen Eingang gefunden haben). Das müsste doch zu ändern sein!