Der primäre Krankheitsgewinn (bei der Störung bzw. Leistungsminderung psychischer Funktionen) ist einförmig: das "Überich" gibt Ruhe bzw. lässt in seiner Aggression nach. Der sekundäre ist vielfältig: die Gesellschaft kann psychische Störungen (z.B. religiösen Glauben) gezielt bzw. strukturell "belohnen", meist negativ (durch unterlassene Verfolgung oder Belästigung). Auf diese und ähnliche Art enstehen Ideologien durch "Memselektion".
Die "Theorie der kognitiven Dissonanzreduktion" des Psychologen Festinger erlaubt uns weitere Einsichten in die Entstehung, vor allem aber Funktion der Ideologie. Sie dient der standardisierten KDR-Bahnung in ihren Zwangsempfängern und gewinnt so erheblich an Durchschlagskraft; die bewaffnete Gewalt zur Aufrechterhaltung ungerechter Herrschaft würde andernfalls fast unbezahlbar. (Fritz Erik Hoevels)
Frühjahr 2006: Mit Blick auf die sehr detaillierten und interessanten Ausführungen zu den Schriften und theoretischen Überlegungen von Karl Marx, Siegmund Freud und Wilhelm Reich in (hoevels-83) und (hoevels-01) wird beschlossen, Dr. Hoevels zu einer Diskussion über "Marxismus und Psychoanalyse" als gemeinsamer Veranstaltung des philosophischen Arbeitskreises der RLS Sachsen und des Gesprächskreises WAK-Leipzig einzuladen.
Die Veranstaltung ordnet sich ein in eine Reihe von Veranstaltungen, welche der philosophische Arbeitskreis der RLS Sachsen im Zusammenhang mit dem 150. Todestag von Siegmund Freud organisiert. Weitere Veranstaltungen in diesem Zusammenhang:
Dr. Hoevels nimmt die Einladung an. Wegen vielfältiger anderer Verpflichtungen des Referenten kann ein Termin erst für Oktober 2006 vereinbart werden. Auch über die finanziellen Konditionen wird man sich einig, so dass eine offizielle Einladung zu dieser Veranstaltung ergeht.
Anfang Oktober entscheidet die Geschäftsführung der Stiftung auf der Basis vetraulicher Informationen von Genossen aus Baden-Württemberg, Dr. Hoevels auszuladen. Das folgende Schreiben vom 6.10.2006 hat der Ausgeladene erhalten und zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt:
Sehr geehrter Herr Hoevels, wir sehen uns leider genötigt, die Veranstaltung am 18. Oktober 2006 abzusagen. Nach Kenntnisnahme Ihrer politischen Positionen, die wohl mit denen des Bundes gegen Anpassung identisch sind, haben wir grundlegende Divergenzen zu den Satzungszielen unserer Stiftung festgestellt. Wir bedauern die Kurzfristigkeit dieser Entscheidung. Hochachtungsvoll Dr. Monika Runge Stiftungsvorsitzende
Am 18.10. verhindert der Geschäftsführer der Stiftung, Prof. Klaus Kinner, dass der Leiter des philosophischen Arbeitskreises der RLS Sachsen, Prof. Siegfried Bönisch, die Gäste des Arbeitskreises über die Absage der Veranstaltung angemessen informiert. In der Diskussion droht Prof. Kinner offen damit, die Einladungen des Gesprächskreises WAK Leipzig, der sich bis dahin als Gesprächskreis in der Stiftung verstanden hatte, in Zukunft genauer zu prüfen. Diese Misstrauensbekundung veranlasst den Gesprächskreis, auf deutliche Distanz zur Stiftung zu gehen und sich in Zukunft "nicht mehr als Diskussionszusammenhang innerhalb der RLS Sachsen zu bezeichnen".
Nachdem die Leitung der Stiftung deutlich werden ließ, dass sie in keiner Weise an einer Aufarbeitung der bestehenden Differenzen interessiert ist, und diese Position auch im Vorstand am 08.12. auf breite Zustimmung traf, habe ich daraus meine Konsequenzen gezogen und bin aus der RLS Sachsen ausgetreten. Bereits vorher hatte Prof. Siegfried Bönisch im Zuge einer persönlichen Erklärung die Leitung des AK Philosophie niedergelegt.
Ich weise auf die folgenden Webseiten hin, welche den Leserinnen und Lesern dieser Zeilen helfen mögen, sich ein eigenes Bild zu verschaffen (Disclaimer - die Verweise dienen einzig der Dokumentation, ich vertrete oder propagiere diese Positionen weder in Gänze noch im Einzelnen):
Prof. H.-G. Gräbe
|